Fehlende Sparanreize
Im Europäischen Vergleich werden die Biosimilars nur zurückhaltend angewendet. Das Einsparungspotenzial ist hoch, doch dieser wird nur geringfügig ausgeschöpft. Dies kann für den Arzt verschiedene Gründe haben, wie mangelnde Erfahrung, unklare Studienlage oder Widerstand der Patienten.
Pro
- Erfahrungen aus Norwegen (NOR-Switch-Studie)
- Ergebnisse zur Non-Inferiorität von Biosimilar aus klinischen Studien (z.B. Ye et al., 2019)
- Kosteneinsparungen
- Andere Applikationsformen als das Originalprodukt
- Leitlinien von Fachgesellschaften
Contra
- Mangelnde Studienlage
- Letztveranwortung des Artzes bzw. der Ärztin
- Mangelde persönliche Erfahrung
- Unklare Dokumentation bei mehreren Switchs in Folge
- Fehlender Überblick bei mehr als zwei zugelassenen Biosimilars pro Referenzprodukt
- Widerstand der Patienten und Patientinnnen
Zusätzlich verhindern ökonomische Hürden, wie Fehlanreize durch die höheren Margen für Originale oder der höhere administrative Aufwand die Verwendung von Biosimilars.
«Die heutige Margenverordnung bietet den Leistungserbringern darüber hinaus wenig Anreize, das günstigere Medikament abzugeben, da sie aufgrund der oft noch preisabhängigen Marge mehr an der Abgabe des teureren Referenzproduktes verdienen als an der Abgabe des Biosimilars.
Es sollte daher ein System geschaffen werden, dass solche Fehlanreize eliminiert. Beispielsweise könnte eine Fixmarge eingeführt werden, so dass der Leistungserbringer stets im selben Ausmass entlohnt wird, egal ob er das teurere Referenzprodukt abgibt oder das entsprechende Biosimilar.»